KI in Medien, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft

Eine Tagung von Studierenden der Universität Siegen

10. – 11. Juli 2019

Ob Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co., computergesteuerte Beinprothesen oder Gesichtserkennung – intelligente Technologien integrieren sich nach und nach in unseren Alltag. Während Kritiker künstliche Intelligenz mit Skepsis beäugen, sehen andere darin eine große Chance, um Prozesse zu vereinfachen. Auf der Tagung „Zukünfte KI“ werden am 10. und 11. Juli 2019 gesellschaftliche, politische, ökonomische und technologische Aspekte rund um künstliche Intelligenz diskutiert.

Das Projekt wird ausgerichtet von Studierenden des interdisziplinären Masterstudiengangs Medien und Gesellschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Eigler, Prof. Dr. Rainer Leschke, Julia Müller, PD Dr. Sandra Nuy, Univ.-Prof. Dr. Volkmar Pipek und André Sekulla

Vorträge & Diskussionen

Topographie ethischer Problemstellungen und Grenzen der KI

Louisa Sölch, Robin Walkenhorst

Was können autonome Maschinen? Was werden sie können? Und vielleicht am wichtigsten: Was dürfen sie können?

In den Nachrichten rücken KIs immer weiter in den Vordergrund. Mal dargestellt, als utopische Heilsbringer, die den Menschen in die nächste Entwicklungsstufe katapultieren, mal als dystopische Jobkiller, die den Menschen zwangsläufig zurück in die selbstverschuldete Unmündigkeit führen oder ihn gar gänzlich zerstören. Die Welt, in der KI-basierte Maschinen einen immer größeren Stellenwert bekommen, steht an einem Schneideweg, an deren Ende sich verschiedene mögliche Zukünfte befinden.

In der Einstiegsveranstaltung Topographie ethischer Problemstellungen und Grenzen der KI widmen wir uns dem Aspekt der Ethik, der die große Aufgabe zuteilwird, das Handeln und mögliche Handeln der Maschinen genauer zu untersuchen und zu versuchen, einen ethischen Kompass zu entwickeln, der dabei hilft, die Abzweigung in Richtung Utopie zu beschreiten.

 

Automatisierte Ärzte, unterstützende Helfer. KI in der angewandten Medizin.

Ramona Sayeed, Anna Büdenbender, Fabienne Schäfer

Künstliche Intelligenzen sollen Ärzten bei der steigenden Zahl an Patientendaten in Zukunft viel Arbeit abnehmen können. Gleichzeitig streben Patienten nach immer stärkerer Selbstkontrolle ihrer Therapie. Doch wie viel Verantwortung ist den selbstlernenden Systemen zuzutrauen? Mithilfe einer Skala möchten wir die bereits realisierten Formen von Autonomität in der angewandten Medizin einstufen und gemeinsame Problemfelder aufdecken, um sowohl Chancen als auch Risiken für den wachsenden Einsatz von K.I. in der Medizin zu ermitteln.

 

Microwork

Ekaterini Kirkitziotou, Sebastian Randerath

Technologien »künstlicher Intelligenz« verschieben die Relationen von Menschen und Maschinen in Interaktions- und Lernprozessen und Formen der Mikroarbeit. Die Mikroarbeit geht mit neuen Überwachungs- und Interaktionstechnologien einher in die die Maschine zum Beobachter und der Mensch zum Beobachtungsobjekt werden lassen und das Verständnis von Arbeit und Organisation grundlegend ändern. Im Vortrag werden diese Organisationsstrukturen kartographiert um einen kritischen Überblick zu ermöglichen.

 

Künstliche Intelligenz in Filmen und Literatur

Melanie Bethge, Veronica Quint, Fee Wolkenar

Wir beschäftigen uns mit der medialen Darstellung von Künstlicher Intelligenz, wobei wir KI als Figur und als allgemeines Thema betrachten. Hierfür werden Geschichte der Darstellung sowie der junge Diskurs beleuchtet, um daraus schlusszufolgern, welche Potentiale und Ängste Menschen der Technologie zuordnen und wie man ein positives Bild fördern könnte.

 

Mythos Cyborg. Feministische Perspektiven auf das Verhältnis von Mensch und Technologie

Jenny Berkholz, Nina Peczkowski

Die kritische Auseinandersetzung mit Donna Haraways Text „A Cyborg Manifesto“ steht im Fokus unseres Projekts. Dabei soll das Gründungsdokument feministischer Technowissenschaft sowohl in den Kontext feministischer Theorien eingebettet werden, als auch kritisch reflektiert werden. Die im Jahre 1985 gezeichneten Zukunftsvisionen Haraways werden beleuchtet und auf Anwendungsbeispiele wie heutige Prothesentechniken und die technische Erweiterbarkeit des Körpers bezogen.

 

Auswirkungen des Einsatzes von KI und ML im Bereich Musikproduktion und Vertrieb

Julian Kinghorst, Michael Haas, Kristina Götschenberg

Der Beitrag soll den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie Maschinellem Lernen im Bereich der Musikbranche ergründen und Auswirkungen sowie Konsequenzen dieser neuartigen Entwicklungen für die Branche und Beteiligte aus einer betriebswissenschaftlichen Perspektive herausarbeiten. Dabei werden die Bereiche der Produktion sowie der Distribution über Streaming-Dienste betrachtet. Diskutiert wird, inwieweit Kreativität bei der Produktion überhaupt durch KI ersetzt werden kann und inwieweit sich Streaming-Dienste große Datenmengen für das maschinelle Kuratieren von Playlisten zunutze machen. Ergeben sich durch die Anwendung von KI und ML vielleicht sogar strategische Wettbewerbsvorteile und verändert sich die Branche dadurch langfristig?

 

Chatbots in Geschäftsprozessen

Piriyanga Karunananthan, Svenja Haupt, Jelena Kempe

Der Vortrag betrachtet die Implementierung von Chatbot-Technologien in Geschäftsprozessen zur Optimierung des Kundenbeziehungsmanagements näher. Dabei werden unter anderem die Chancen und Risiken von Chatbots sowie die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt und die Menschen-Maschinen-Kommunikation beleuchtet. Ergänzend zu dem Vortrag wird Herr Philip Weber, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls der Cyber-Physische Systeme an der Universität Siegen, sein Forschungsprojekt „Rendezfood“ vorstellen, das ein Fallbeispiel für Chatbots im Marketing bietet.

 

Political Bots im Wahlkampf

Janine Lollert, Torben Wiedenhaupt, Ansgar Kuhn

Mit der Europawahl in diesem Jahr zeigte sich erneut, wie sehr sich der Wahlkampf auf soziale Plattformen verlagert hat. Dabei wurde abermals die Frage laut, ob und wie dabei auch automatisierte Accounts, sogenannte Social Bots bzw. im politischen Kontext Political Bots, eingesetzt werden und wie sie politische Entscheidungsprozesse beeinflussen. Der Vortrag stellt das Phänomen der Political Bots vor und arbeitet durch Auswertung verschiedener Studien länderspezifische Unterschiede bezüglich der Einflussnahme heraus.  Ziel ist es, Begründungsansätze für die spezielle Situation in Deutschland zu liefern.

 

Der Diskurs über KI in den Massenmedien

Lars Göritz, Boran Özer, Julian Ruppelt

Mit der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wird die Bedeutung künstlicher Intelligenz immer deutlicher. Hinsichtlich dieser Entwicklungen spielt auch die Art und Weise, wie künstliche Intelligenz in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, eine besondere Rolle. Der Vortrag untersucht, wie die publizistische Berichterstattung rund um das Thema der künstlichen Intelligenz ausfällt. Basis des Forschungsinteresses ist die Frage, in welchem Maße Narrative den Diskurs prägen und wie im Allgemeinen über KI berichtet wird. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse wird der Umgang der drei größten Tageszeitungen Deutschlands mit dem Thema KI untersucht.

 

 

Kontakt

Elisa Osoria und Alexandra Pitsch
brave-webmasters@gk-medienkompetenz.de

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